Unsere Geschichte
Die Firma wurde 1845 von dem aus Ungarn stammenden Franz Leopold Bakonyi in Aachen gegründet.
Von den drei Unternehmen, die per Dekret vom 15. Januar 1898 durch Oberbürgermeister Veltman die Konzession zur Überführung Verstorbener im Stadtgebiet erhielten, ist Bakonyi als einziges Unternehmen heute noch für die Aachener Bürger tätig.
Im Jahre 1885 übernahm Josef Bakonyi, der Sohn des Gründers, die Geschäftsleitung.
Er erwarb 1902 in dem damals neu erschlossenen Stadtviertel vor dem Adalbertstor das Grundstück Augustastraße 25, baute es aus und übersiedelte dorthin.
Ab 1910 führte seine Witwe Anna Bakonyi geborene Noppeney, unterstützt von ihren Kindern Franz, Therese und Katharina, den Betrieb weiter.
Die Dienstleistungen immer den Erfordernissen der Zeit anzupassen war stets das Grundprinzip des Unternehmens. So wurden bereits im Sommer 1908 die ersten Kraftfahrzeuge eingesetzt.
Ebenso findet sich im Politischen Tageblatt vom 24.12.1918 eine Anzeige der Firma Bakonyi, die diesen Leitgedanken belegt:
"übernimmt ganze Begräbnisse";
"Besorgungen sämtlicher Formalitäten"
Erstmals musste man nicht mehr selbst zum Schreiner, Fuhrmann, Küster, Totengräber, Blumenhändler, Standesamt usw. gehen, sondern brauchte nur Bakonyi zu beauftragen.
Auch die Höhen und Tiefen der deutschen Geschichte hinterließen ihre Spuren im Unternehmen. Die im Krieg geretteten Geschäftsbücher spiegeln das Schicksal der Aachener Bevölkerung wieder. So kostete zum Beispiel im Inflationsjahr 1923 ein einfacher Kiefernsarg 23 Billionen Mark, nach der Währungsreform dann wieder nur 50,- Rentenmark.
Im Jahre 1924 wurde die Firma in eine GmbH umgewandelt und der Kaufmann Carl Steenebrügge, Ehemann von Katharina Bakonyi, zum Geschäftsführer bestellt.
Bei den Luftangriffen am 10.7.1941 und 13.7.1943 auf Aachen wurden die Gebäude in der Augustastraße 25 schwer beschädigt. Trotzdem wurde der Geschäftsbetrieb bis zum 12.9.1944 aufrecht erhalten. An diesem Tag erfolgte die Zwangsräumung der gesamten Stadt Aachen. Alle Einwohner mussten die Stadt verlassen. Durch die danach im Stadtgebiet Aachen erfolgenden Kampfhandlungen wurden Gebäude und Fuhrpark völlig zerstört.
Durch die Evakuierung vom 12.9.1944 bis 31.5.1945 gingen die bis dahin geretteten Geschäftsbücher aus dem 19. Jahrhundert verloren. Deshalb können wir heute dem oft geäußerten Wunsch, alles so zu machen wie bei der Großmutter "erst" ab dem Jahre 1890 gerecht werden.
Nach Rückkehr aus der Evakuierung baute Franz Bakonyi das Unternehmen neu auf. Als er 1959 starb, übernahm sein Neffe Hugo Steenebrügge, ein Urenkel des Gründers, die Geschäftsleitung.
Er ging konsequent daran, die Nachkriegsprovisorien zu beseitigen und gab dem Unternehmen ein modernes Gepräge.
Särge, Urnen und Palmwedel verschwanden aus dem Schaufenster. In der Geschäftskorrespondenz wurde das Vokabular des vorigen Jahrhunderts, das damals im Bestattungsgewerbe mit "wohlachtbaren Herren", "Frau Witwe Josef Muster" und "Gehülfen" durchaus noch üblich war, beseitigt. Er war es auch, der als einer der ersten in Deutschland die freiwillige Sachkundeprüfung des Bundesverbandes des deutschen Bestattungsgewerbes ablegte.
Nach Abschluss des Studiums der Betriebswirtschaftslehre an der RWTH Aachen und der Universität zu Köln trat im Jahre 1985 Dipl.-Kfm. Karl Steenebrügge in der fünften Familiengeneration in das Unternehmen ein.
Während seines Studiums hatte er sich, übrigens auf ausdrücklichen Wunsch seines Professors, wissenschaftlich intensiv mit den psychologischen, soziologischen und wirtschaftlichen Aspekten des Ausnahmebereiches "Bestattungsmarkt" beschäftigt.
Im Jahre 1996 trat ein weiteres Familienmitglied die Unternehmensnachfolge an, Dipl.-Kff. Anja Steenebrügge, eine Ururenkelin des Gründers. Neben der Beratungstätigkeit im Unternehmen hat sie aufgrund ihres an der RWTH Aachen abgeschlossenen Studiums der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Steuerlehre die Leitung des Rechnungswesen inne.
Getreu dem Goethe-Wort "Wer nicht vorangeht, geht zurück" ist das Bestattungshaus nunmehr seit fünf Generationen bemüht, den Service für die Aachener Familien ständig den Erfordernissen der Zeit anzupassen und zu verbessern.
Deshalb war es nur konsequent und in der Tradition des Hauses, bei der Restaurierung des 1891 erbauten Werkstattgebäudes im Jahre 1990 den ersten privaten Abschiedsraum in Aachen einzurichten.